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Mal eine schöne Geschichte aus dem anstrengenden Jahr 2020:
geschrieben von Svenja Nette
 
Remus hat es geschafft! Hier ein finales Update und ein riesiges DANKE an Alle, die uns in diesem wahnsinnigen Jahr unterstützt und Mut gemacht haben, den Weg weiter zu gehen!!! Es gab genug Leute, die meinten, dass dieses Pferd nie wieder gesunden kann und schon gar kein Zuhause finden wird, zwei Tierärzte die ihn lieber euthanasieren lassen wollten, und ein Veterinäramt, dass nicht Tierwohl sondern Reputation und Bequemlichkeit an erste Stelle gestellt hat, und sich auch nicht zu schade war nach Jahren Untätigkeit Drohanrufe bei uns zu machen, damit das Pferd schnellstmöglich aus der Kartei geräumt werden kann. Und trotzdem gab es genug Menschen mit Hilfe und Wille, so dass wir auch allen in einer ähnlichen Lage Mut machen wollen, den Weg zu gehen und sich im Zweifelsfall drei Meinungen einzuholen, wenn ein Fall für hoffnungslos erklärt wird.

Ein riesiges Danke vor allem noch mal an
Anja Reinholz, die in allen möglichen und unmöglichen Situationen unterstützt hat,
an
Monika Wieger vomTierfreunde im Fläming e.V. die alles für einen super Spendenlauf gegeben hat und durch viel Pressearbeit die Vermittlung an seine Endstelle ermöglicht hat,
an
Nallaweg Pferdetransporte, die ein humpelndes, komplett verladeunerfahrenes Pferd in einer Minute verladen konnten und null verschwitzt zur Klinik und zurück gebracht haben,
der
Tierklinik Düppel die einen Riesenrabatt gewährt haben und Remus erfolgreich operiert haben,
sowie Frank und Birgit von der Tierarztpraxis Gerlach, die uns immer wieder Mut zum weitermachen gegeben haben und die medizinische Begleitung bis zu Remus' Abreise gemacht haben.
 
Für Alle, die seine Geschichte noch nicht kennen: Remus stand jahrelang vernachlässigt mit unversorgter Splitterbruchverletzung an der Fessel auf großen Weiden. Alleine (weil Hengst) und unter Dauerschmerzen. Als wir letztes Jahr einen Hof übernommen haben, war die Frage, wie und ob wir Remus helfen können und eine halbjährige Tierarzt-, Klinik- und VetAmt Odyssee ging los. Nach viel hin und her, pro und contra hat die Uniklinik Düppel eine OP angeboten. Musste nur noch das Geld her .. Dank Crowdfunding und vielen Leuten, die gespendet haben, konnten wir Anfang des Jahres endlich einen OP Termin ausmachen. Und dann kam Corona. Die OP wurde immer weiter nach hinten verschoben, bis sie zuletzt im Juni diesen Jahres stattfinden konnte. Dann ist die geplante neue Besitzerin noch spontan abgesprungen, Remus musste wieder zu uns zurück, und trotz überstandener OP waren wir ganz schön ratlos, da sich alle weiteren Interessenten als nicht passend raus stellten und wir uns langsam fragten, ob Remus je seinen Ort finden wird. Und dann kam aus heiterem Himmel Katja mit ihren Pferdemädels vorbei. Die für ihren älteren Wallach einfach nur einen Beisteller wollten, der nichts mehr können muss, aber gut umsorgt werden kann, mit Physio, geduldigem Hufbearbeiter und drei Pferdebegeisterten Frauen. Direkt um die Ecke. Und die Remus am liebsten so schnell wie möglich aufnehmen wollten. Und so durfte Remus Anfang Oktober endlich nach jahrelanger Einsamkeit zu einem Pferdekumpel, es war Liebe auf den ersten Blick und nun spielt, krault und quatscht er in aller Fröhlichkeit rum und kann noch für hoffentlich viele viele weitere Jahre erfahren, wie schön das Leben sein kann.

Es war ein schwerer, holpriger und anstrengender Weg den Remus verdient hat.